Interrail - Barcelona
Als wir nach langer Fahrt mit dem TGV spät abends in Barcelona ankamen und ausstiegen schlug uns als erstes die aufgestaute warme Luft der Stadt entgegen. In Paris war noch kein wirklicher Klimaunterschied festzustellen. Hier merkte man, dass man wirklich im Süden ankommen ist. Als wir in die Metro eingestiegen waren, kam die erste Überraschung. Diese ist perfekt klimatisiert und modern. Auch die Stationen wurden scheinbar erst vor wenigen Jahren modernisiert. Unser Hostel lag direkt neben “La Rambla” und war somit der perfekte Ausgangspunkt für Touren durch die Stadt. Selbst mitten in der Nacht schieben sich hier noch unfassbare Menschenmassen die Straße auf und ab; vorbei an Touristen verarschenden Verkäufern, die aufdringlich hässliche, quietschende und/oder blinkende Dinge an den Mann bringen wollen.…
Read more »Interrail - Paris
Für den Sommerurlaub buchten Tobi und ich in diesem Jahr Interrail-Tickets, um uns Europa anzuschauen. Wir entschieden uns für die Variante mit 5 Tagen Zugfahrt innerhalb von 10 Tagen. Die erste und die letzte Reise (sowie alle Reisen zwischendurch, die das Heimatland kreuzen) muss man selbst bezahlen. Wir buchten also ein reguläres Ticket und fuhren über Mannheim nach Paris.
Dort übernachteten wir im St. Christopher’s Inn, das - wie sich herausstellte - zu einer hervorragenden Hostel-Kette gehört.
Die Stadt präsentierte sich leider mit ziemlich bescheidenem Wetter. Wir liefen im Regen an den Sehenswürdigkeiten vorbei und blieben nur für einen Tag.
Insgesamt bin ich von Paris etwas enttäuscht; Ich hatte mir irgendwie mehr erhofft. Die touristischen Attraktionen und deren Umgebung sind ohne Zweifel sehr nett gemacht. Der Rest der Stadt war dafür allerdings auch ziemlich unspektakulär und belanglos. Der schönste Ort war noch das Künstlerviertel Montmartre, durch das wir zwischen den Regenschauern liefen.
In Paris habe ich gelernt, dass der Fußverkehr mit schnellen Ampelphasen hervorragend funktioniert. Hier sind die Ampeln nicht grün, bis auch die hinterletzte Oma es über die Straße geschafft hat, sondern es gibt schnelle rot/grün-Wechsel, die automatisch erfolgen ohne dass man einen Knopf drücken muss. Wenn es rot ist und kein Auto kommt geht der Franzose trotzdem über die Straße.
Außerdem fiel auf, dass die Stadt grundlegende Probleme zu haben scheint. Sie ist voll mit Ratten, die wir abends auch sehen durften, und wir kamen an mehreren Läden vorbei, sie sich auf Ungezieferbeseitigung spezialisiert hatten.
Die berühmte Pariser Metro ist außerdem in einem schlechten Zustand. Die Bahnhöfe sind durchgängig hässlich und dreckig; die Bahnen sind laut und umkomfortabel. Umso lustiger, dass die Firma, die in Paris die U-Bahn betreibt “RATP” heißt. Wenn man sowieso ein Rattenproblem hat und es in der kompletten Metro nach Urin riecht, ist das vielleicht nicht der cleverste Name für einen Verkehrsbetrieb.
Es ist übrigens tatsächlich so, dass der Franzose, den man tagsüber auf der Straße trifft, mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ein Baguette unter dem Arm hat, das er durch die Gegend trägt.
Kurz vor der Abreise nach Barcelona fällt am Bahnhof auf, dass der Betrieb in Frankreich etwas anders läuft. Hier erfolgt eine Zuteilung der Züge auf die Gleise “on demand”. Bis 5min vor der Einfahrt ist nicht klar, auf welchem Gleis der Zug kommt. Dies führt zu vollen Hallen vor den Gleisen und riesigen Menschenmassen, die sich schlagartig auf den Weg machen. Vermutlich kann man so aber flexibler auf Unvorhergesehenes reagieren.
…
Zelten
Am letzten Wochenende waren wir zum Zelten am Steinhuder Meer. Ich muss gestehen, dass ich bis dahin gar nicht wusste, wo sich das eigentlich befindet. Stellt sich raus, dass es dort ziemlich cool ist und dass es von hier total entspannt zu erreichen ist.
Ines hat bereits einen schönen und vollumfänglichen Reisebericht geschrieben. Daher kommen hier nur noch ein paar Fotos :).

Reiseleiter
Read more »Stubaier Gletscher
Aus der Kategorie “Blogposts, die schon viel früher hätten geschrieben werden sollen”.
Vorletzte Woche hatte ich frei und wir fuhren zum Boarden nach Österreich. Genauer gesagt auf den 3000m hohen Stubaier Gletscher. Die Auswahl hatten wir dank eines praktischen Portals und einem Abend im Vapiano überraschend schnell getroffen.
Insgesamt 5 Übernachtungen im “Alpenhotel Fernau” und 4 Tage Skipass. Wie sich rausstellte ist das eine perfekte Kombination für einen solchen Urlaub. Körperlich hält man das über die Dauer noch sehr gut aus und ein schönes und gemütliches Hotel mit Halbpension möchte man wirklich haben.
Nicht dass ich mit Skigebieten bis jetzt besonders viele Erfahrungen gemacht hätte aber ich hatte das Gefühl, dass der Stubaier Gletscher für uns sehr gut geeignet war. Es gab einige Pisten, auf denen man als Anfänger schnell Fortschritte machen konnte. Manche Stellen mit langen Auslaufzonen waren allerdings nicht ganz so Snowboard-Anfänger-freundlich und deuteten darauf hin, dass sich das Gebiet vermutlich vor allem an Skifahrer richtet.
Mit den Bedingungen hatten wir halbwegs Glück - man konnte eigentlich bis auf ein paar Ausnahmen immer vernünftig fahren. Wir haben aber auch fast alle erdenklichen Kombinationen von Nebel, Sturm, verschneiten Pisten und Eis erlebt um das Fahren entsprechend trainieren zu können ;).
Eigentlich hatte ich meine Kamera und meinen Rucksack mitgenommen, um auch auf dem Berg ein paar nette Fotos schießen zu können. Nachdem ich jedoch am ersten und am zweiten Tag recht schmerzhaft gestürzt war traute ich mich nicht, den Rucksack mitzunehmen. Das hätte die Kamera wahrscheinlich nicht überlebt.
Umso überraschter war ich, wie gut das iPhone in Kombination mit einer vernünftigen App für die Fotos geeignet war.
Mehrmals hielt ich auf der Piste (mehr oder weniger kontrolliert) an, riss mir die Handschuhe von den Händen und versuchte, die spektakuläre Stimmung einzufangen.
Mit den starken Kontrasten im Schnee hatte es (wie oben zu sehen) so seine Probleme. Da hätte man sicher mit RAW-Fotos noch manche Details mehr rausholen können.
Der Urlaub war wirklich klasse und im Gegensatz zum typischen Zu-Hause-Rumsitzen eine wirkliche Erholung. Das Boarden macht auch von Mal zu Mal mehr Spaß und ich bin geneigt, das ab jetzt als regelmäßigen Urlaub einzuführen.
…
Piaggio
Read more »Lago di garda
Wir fuhren für eine Woche in den Urlaub nach Italien. Das war das erste Mal, dass ich selbst so richtigen™ Urlaub buchte und das auch gleich mit Reisebüro und Halbpension.
Es ging an den Gardasee in das Dorf Limone. Das Hotel lag etwas außerhalb an einem Berghang was einen ziemlich ins Schwitzen bringen kann bei den dort vorherrschenden Temperaturen.
Rückblickend war die Ausstattung des Hotels ganz akzeptabel (für den Preis) aber wir haben gelernt, dass drei Sterne in Italien keineswegs drei Sternen in Deutschland entsprechen. Es gab zwar sinnfreie Dinge wie ein Telefon neben der Toilette und ein Gerät, mit dem man sich untenrum mit Wasser bespritzen kann, aber die Zimmer waren dafür in keinem allzu guten Zustand.
Kulinarisch gab es auch einige Überraschungen. Im Hotel gab es zum Frühstück ausschließlich Instantkaffee (was ich für eine ziemliche Frechheit halte) aber alle stattdessen in Cafés gekauften Kaffeegetränke schmeckten ausgezeichnet und waren noch dazu wahnsinnig günstig (Espresso ab 1€; Cappuccino ab 1,20€).
Das Mittag- und Abendessen wird auf der Karte in zwei Kategorien (Primi und Secondi) unterteilt, aus denen scheinbar nacheinander gegessen werden soll. Das würde allerdings dazu führen, dass man für eine einzige Mahlzeit ein Schweinegeld (>30€) ausgäbe und so entschieden wir uns je für ein einzelnes Essen. Pasta fällt fast ausschließlich in die erste Kategorie, in der die Portionen sehr klein sind. Daraus resultiert leider, dass man nie Pasta “zum satt werden” essen konnte. Wer lecker, ausreichend und gleichzeitig günstig essen wollte griff einfach immer zur Pizza.
Was mich sehr stark gewundert hat ist, dass man in der Region offensichtlich nicht in der Lage ist, Brötchen oder Brot herzustellen. Aus italienischen Restaurants in Deutschland bin ich leckere luftige Brote mit Olivenöl und Kräutern gewohnt aber in Italien bekamen wir (wirklich ausschließlich!) steinharte, schneeweiße und geschmacksneutrale Backwaren serviert.
Insgesamt war das Essen aber sehr lecker und ich hoffe dank fleißigem Schwimmen und Wandern wenigstens nicht zugenommen zu haben.
Überraschend war außerdem die Rolle der Polizia locale in den kleinen Ortschaften. Diese ist ausgesprochen freundlich und schaut beim Streife-Gehen in den Läden vorbei und macht ein paar Scherze mit den Besitzern. Man kann sich von ihr sogar abends zum Hotel fahren lassen wenn man den Fußweg dorthin noch nicht kennt und sich im Tunnel nicht von Autos totfahren lassen möchte.
Um angemessen auf den Urlaub vorbereitet zu sein kaufte ich vorher ein Buch, das neben Podcasts für seichte Unterhaltung am Strand dienen sollte. Meine Wahl fiel auf Tschick von Wolfgang Herrndorf. Diese Wahl stellte sich als sehr großartig heraus und das Buch sorgte für einige Lacher am Strand und auf der Rückfahrt, während der ich bis kurz vor die Heiserkeit aus dem Roman rezitierte. Dank des sehr kurzweiligen Schreibstils ist es der perfekte Reisebegleiter.
Außerdem wollte ich natürlich meine Kamera mitnehmen und zwar nicht nur den Body mit einem Objektiv (wofür ich bereits ein Täschchen habe). Nach zirka einem Tag wildem Recherchieren entschied ich mich für den Lowepro Flipside 300, der sich wirklich bewährt hat. Für die analoge Kamera hat der Platz nicht mehr gereicht aber ansonsten bekommt man von Objektiven über Zubehör bis zum Stativ wirklich alles unter. Auch die Reißverschlüsse auf der Rückseite und das “Bauchladenkonzept” haben sich bewährt.
An einem Tag unternahmen wir eine Wandertour in die Berge nebenan und bestiegen einen 3000er 900m hohen Gipfel was bei den Temperaturen und der Qualität der schmalen Wege schon eine ziemliche Herausforderung war. Dafür wurde man sehr schönen Ausblicken belohnt. Die Kamera musste hier allerdings aus energetischen Gründen zu Hause bleiben und nur das Telefon und Tobis Ukulele kamen mit.
In Italien bezahlt man (wie auch in Österreich) für das Befahren der Autobahnen. Dafür sind diese aber auch in einem sehr guten Zustand. Problematisch sind allerdings die Mautstationen, die den Fahrzeugdurchsatz der Straßen doch wesentlich verringern. Wenn Touristen mit ihren Autos durch Italien rollen bilden sich an den Mautstationen Staus, die mehrere Kilometer lang sein können. Auf der Hinfahrt standen wir sicherlich 1.5 bis 2 Stunden vor einer solchen Station.
Seine Tunnel baut der Italiener gerne ca. 1.5-spurig, lässt sie dann aber in beide Richtungen befahren was zu ziemlichem Nervenkitzel führen kann wenn ein Reisebus um die Kurve geschossen kommt.
Insgesamt war der Urlaub sehr schön, das Verhältnis aus Rumrennen und Entspannen war gut und auch die eine Woche war wahrscheinlich eine gute Entscheidung auch wenn man natürlich noch viel mehr hätte ansehen können.
…






