Zöllner und Softwarepatente
Am Samstag habe ich an einem Gottesdienst teilgenommen und ganz kurz ging es um Zöllner im alten Jerusalem, was mich nachdenklich gemacht hat. Die Zöllner wurden damals von der Bevölkerung verachtet, da sie für die Römer (damalige Besatzer) Zölle eintrieben und selbst sozusagen auf Provisionsbasis gearbeitet haben. Hier ein Zitat von 2jesus.de:
Diese Zolleinnehmer bekamen aber von Rom meist kein festes Gehalt, sondern durften sich ihr Gehalt quasi auf den Wegzoll aufschlagen. Also wenn ein Zöllner beispielsweise 4 Quadrans (etwa 2 Euro) an Zoll verlangt hat, musste er davon wohlmöglich nur 3 Quadrans an Rom abgeben. Ob die Zöllner den Aufschlag selber bestimmen konnten oder ob es einen fest von Rom vorgeschriebenen Satz gab ist nicht bekannt, letzteres ist aber wahrscheinlicher. Hier ist es allerdings sehr regelmäßig vorgekommen, dass die Zöllner einfach mehr verlangt haben als nötig war, bzw. als ihnen zustand. Deswegen waren die Zöllner meistens sehr reiche aber auch sehr unbeliebte Leute, da sie ihren Reichtum auf Kosten des Volkes bekommen hatten.
Das hat mich in dem bestätigt, was ich schon im Gottesdienst vermutet hatte. Eigentlich gibt es in unserer Gesellschaft ganz ähnliche Tendenzen, die jedoch vollkommen anders bewertet werden. Gefühlt steigt die Zahl der Abmahnanwälte, Vertreter und anderer Halsabschneider stetig an und die passenden Studiengänge werden immer populärer. Hunderte von Jahren konnte Entwicklung, Produktion und Verkauf ohne diese Berufsgruppen auskommen. Mittlerweile sind sie nicht nur nicht mehr wegzudenken sondern sind auch größtenteils gesellschaftlich anerkannt, obwohl sie die Menschheit in keiner Form voranbringen. Dennoch fahren die Vertreter dieser Berufsgruppen mit stolzgeschwellter Brust morgens in ihrem Geländewagen zum Bäcker und werden von anderen Menschen bewundernd beobachtet.
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